Das Internet der Befürchtungen
James Woudhuysen und Mark Birbeck
Das Internet der Dinge hat viel zu bieten. Unsere Ansprüche müssen wir jedoch höher ansetzen
Im Februar 2016 konnte der britische Hersteller von Landwirtschafts- und Baumaschinen, JCB, gemeinsam mit der indischen IT-Firma Wipro Ltd auf den Farmen und Baustellen Indiens einen großen Erfolg verbuchen. Gemeinsam entwickelten sie Livelink, ein telematisches System, das durch Cloud-basierte Technologie in der Lage ist, 10.000 Fahrzeuge, wie Bagger und Aushubmaschinen, zu vernetzen.
Livelink „gibt JCB die Möglichkeit, durchgehend den Zustand und die Leistung ihrer Aktivposten im Feld zu überwachen. Durch die Vorhersagen der Plattform ist es allen beteiligten Akteuren möglich, die Betriebsbereitschaft der Aktivposten sicherzustellen, bzw. den sich daraus ableitenden Profit zu maximieren. Die Eigenschaft des sogenannten Geo-Fencing verhindert darüber hinaus den Missbrauch oder Diebstahl der Aktivposten, während es dem Besitzer die Möglichkeit bietet, dessen vertragsmäßige Nutzung durchzusetzen.“ [1]
In Livelink zeigen sich vier Schlüsseleigenschaften, die dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) zugrunde liegen. Zum Ersten können durch internetverbundene Cloudtechnologie Sensoren den Zustand der Geräte erkennen, was es Firmen ermöglicht, ihre Aktivposten stärker auszuquetschen. Zweitens besteht durch das IoT die Möglichkeit, die künftige Zuverlässigkeit von Maschinen und Komponenten vorherzusagen und somit deren Instandhaltung besser zu gewährleisten. Dabei ist es zweitrangig, ob es sich um JCB-Fahrzeuge im Feld, Turbinen und Motoren in Aufladestationen oder Leitungen für Öl und Gas handelt. Drittens kann das IoT auf „Bedrohungen der Eigentumsrechte von Vermögenswerten und Beständen reagieren, sofern diese nicht nur physischer Art sind, sondern auch an Datenströme, an deren Sicherheit und an Datenschutz gebunden sind und an ihren Wert als intellektuelles Eigentum.“
Zuletzt geht es beim IoT nicht nur um übliche IT-Standards [2] sondern auch um das Einhalten vertraglicher Übereinkünfte und gesetzlicher Regelungen. Die Europäische Kommission möchte, was mal wieder typisch ist, bis Mitte 2016 erklären, wie sie gedenkt, das IoT hinsichtlich des Datenschutzes zu regulieren. [3]
Die gute Nachricht
Tatsächlich verfügt das IoT über weit mehr Potential als die vier dargelegten Aspekte. Beispielsweise ließen sich nicht nur Fernmessungen durchführen. Es bestünde das Potential, ferngesteuerte Stellantriebe einzuführen, die in der Lage sind, den physischen Zustand eines Geräts zu verändern. Zum Beispiel könnte in der Zukunft die Form einer JCB-Baggerschaufel modifiziert werden. Darüber hinaus kann das IoT wichtige Transportapplikationen stellen, die sich, wie das JCB-Beispiel zeigt, nicht nur im Bereich in und zwischen Städten als nützlich erweisen, sondern auch in der Landwirtschaft, der Rohstoffindustrie, Manufaktur und Schiffsüberführung.
Früher war IT dazu gedacht, Wirklichkeit modellhaft abzubilden. Im Zeitalter des IoT kann IT in die Wirklichkeit integriert werden. Sind unsere existierenden Modelle von IT und Wirklichkeit tatsächlich das Beste, was sich aus einer Welt rausholen lässt, die im Begriff ist, vollkommen mit Warn – und Sicherheitshinweisen überzogen zu werden? Das IoT ist eine gute Neuigkeit für die Suche nach einer Antwort auf diese Frage.
In seinem 144-seitigen Bericht vom Juni 2015 [4] verweist das McKinsey Global Institute (MGI) auf Innovationsimpulse, die das IoT auslösen könnte. Der Bericht besagt, dass entsprechende Sensoren Unternehmen nicht nur dabei behilflich sein können, die Leistung von Maschinen zu erhöhen, sondern auch die Maschinen selbst umzubauen, damit sie noch mehr Aufgaben erledigen können. Innerhalb des Bereichs der Rohstoffindustrie macht das MGI eine neue Kategorie aus, das es IoT-fähige Forschung und Entwicklung nennt. Auch wenn diese sich als nicht mehr als die bloße Entwicklung neuer Komponenten herausstellt, die „spezielle Funktionsstörungen und ungenutzte Eigenschaften“ vermeiden soll.
Die schlechte Nachricht
Tatsächlich ist es weniger angebracht, das Internet der Dinge zu überschätzen, als es zu unterschätzen. Trotz seiner guten Aspekte geht es beim IoT nicht darum, mehr neue Dinge zu tun und in echte Veränderungen zu investieren, sondern darum, weniger zu tun, ohne viel zu investieren, und darum, Fehler zu vermeiden.
Bei all dem Hype um das IoT gibt es in Wahrheit wenig Grund, optimistisch zu sein. Es geht mehr darum, Geld zu sparen, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und Risiken zu reduzieren. Unter dem Stichwort IoT lassen sich die begrenzten Ambitionen und nervösen Zurückhaltungen subsumieren, die die heutige Low-Investment-Ökonomie beherrschen. Diese möchte nämlich nicht groß und schön sein, sondern billiger, sicherer und grüner. Im Transport sowie im wichtigen Bereich der „intelligenten“ Städte soll das IoT mittels Verkehrskontrolle einen problemfreien Ausgleich zwischen Nachfrage und Angebot sicherstellen, Verluste in der Strom- und Wasserversorgung begrenzen und im Allgemeinen den Bedarf klein halten. Somit verleiht das IoT im Jahre 2016 der IT, dem Transportwesen und den modernen Städten einen utopischen und reaktionären Ansatz, den es schon seit 40 Jahren gibt. [5]
Das Investmentproblem besteht nicht, wie das MGI es andeutet, darin, dass eine Verzögerung zwischen dem Investment ins IoT und dem damit erzielten Produktionsanstieg entsteht. Es besteht vielmehr darin, dass die Investitionen, die benötigt werden, um den Nutzen der alternden physischen Systeme („Altlast“) mittels IT zu steigern, sich jenseits dessen befinden, was große, westliche Unternehmen zu zahlen gewillt sind. Aus diesem Grund reitet das MGI auf den Kosten des IoT herum, die noch weiter sinken müssten: Kosten von Sensoren, RFID-Transponder, Batterien, Kurz- und Langstreckenkommunikationsverbindungen, Depots, Datenanalyse und Datenvisualisierung.
Aus dem gleichen Grund gibt ein Bericht des Economist an, dass es noch unklar ist, wie lange die Transformation in der Herstellung durch das IoT noch brauchen wird (angedeutet werden 20 bis 30 Jahre) [6]. Aus eben jenem Grund sagen die Prognostiker des IDC: „Ohne entsprechende Infrastruktur, ausreichende Funktionsstandards und Personal zum Management und zur Analyse des Zustroms von IoT-Technologie, ohne das alles wird das Wachstum verlangsamen, während Unternehmen die Installationen abwürgen“ [7]. Sollten Breitband, GSM und Wi-Fi in Europa weiterhin über weite Flächen hinweg schwächeln, so wird das IoT dasselbe Schicksal ereilen.
Das IoT verbreitet sich nicht konsistent in den westlichen Volkswirtschaften. Will der Kapitalismus endlich seine alternde, an abgenutzte IT gebundene Dingwelt neu organisieren, so ist dafür eine entsprechende Investition unabdingbar.
„Das Internet der Dinge markiert eine Rückkehr der IT von virtuellen Welten hin zu einer handfesteren und viel umfassenderen Realität“
Möchte man die Datensicherheit solcher Gegenstände erhöhen, muss letzten Endes ohnehin deren physische Sicherheit verbessert werden. Hinzu kommt noch Big Data – die gesammelten Daten nehmen durch das Internet der Dinge zu, da diese beiden Faktoren schließlich Hand in Hand gehen. Damit man diese Datenmassen verwerten kann, müssen Datenanalysten engagiert werden. Diese zu finden ist keine Kleinigkeit. [8] Bei alledem muss bedacht werden, dass es nur darum geht, bereits bestehende Technik mit dem Internet der Dinge zu vernetzen. Derweil könnte es einfacher sein, das Internet der Dinge in Innovationen einzubauen, als bestehende Technik mit dem IoT zu versehen.
Die für das IoT notwendigen beruflichen Skills sind ebenfalls nicht ganz jene, die dem Harvard-Managementguru Michael Porter vorschweben. Im Harvard Business Review vom November 2014 [9] und Oktober 2015 [10] beschreibt Porter mit Hilfe des Softwareunternehmers James Heppelman das IoT in voller Länge. Beide argumentieren, dass sich durch das IoT fachliche Skills verschieben werden „… vom mechanischen Ingenieurswesen hin zum Softwareengineering, vom Verkauf von Produkten hin zum Verkauf von Dienstleistungen und von der Reparatur von Produkten hin zum Managen der Produktlaufzeit. Hersteller werden Experten für Applikationsingenieurstechnik, für Benutzerschnittstellenentwicklung, für Systemintegration anheuern müssen und am wichtigsten: Datenanalysten, die fähig sind, automatisierte Analysen zu entwickeln und zu betreiben, die dabei helfen, digitale Daten in physische Aktionen zu übersetzen.“ Darüber hinaus, so die Autoren, müsse IT im Bereich Forschung und Entwicklung eine zentralere Rolle erhalten.
Es scheint für die Menschheit weniger die Zeit gekommen, die physische Welt sowie deren Erforschung und Entwicklung einmal mehr einem Tadel der IT auszuliefern, als für IT-Vertreter zu lernen, wie mit dem Gebiet der handfesten Dinge und deren Erforschung und Entwicklung umzugehen ist. Im Westen hat sich Innovation und Fortschritt jahrelang auf den IT-Sektor beschränkt. Das Internet der Dinge markiert eine Rückkehr der IT von virtuellen Welten hin zu einer handfesteren und viel umfassenderen Realität. Jetzt, wo mehr im Kapitalismus geschieht, möchte das IoT nicht wirklich etwas mit den tatsächlichen Dingen zu tun haben. Denn richtige Gegenstände sind sehr viel weniger fügsam und profitabel als die Welt der Elektronen und Softwareupdates. Man bedenke nur für einen Moment die Deckungslücke im Angebot von Energie, Transport und Wohnfläche heutzutage.
Derzeit präferiert der Kapitalismus das Internet der Dinge gegenüber den Dingen. Passen wir nicht auf, so wird das Internet der Dinge das Internet der Sparsamkeit und der Besorgnis. Nicht ohne Grund enthält das MGI-Gutachten ganze 23 Verweise auf das IoT als Versicherung. Martin Wolf, Mitherausgeber und Chef-Kommentator auf den Wirtschaftsseiten der Financial Times hat die Versicherungsbranche als eine Industrie hervorgehoben, deren technologische Verwandlung durch Big Data – und durch das IoT – wohl „die größten Auswirkungen“ erzielen wird.
Was sind die eigentlichen Aufgaben des IoT?
Verbraucheranwendungen
Die mediale Berichterstattung zum Thema IoT verläuft bis dato nur schleppend. Der Kühlschrank, der Essen aus dem Supermarkt bestellt, ist zum häuslichen Heizsystem von Googles Nest geworden, das das Haus beheizt, bevor man an einem Winterabend heimkommt. Und doch sind „smarte“ Zähler, die Gas und Strom kontrollieren, nicht bloß ein Medienklischee (auch wenn der Begriff „smart“ Kritik einstrecken musste [11], sondern wurden physisch in Millionen von Häusern auf der Welt installiert. Im Vereinigten Königreich konnten Verbraucher tatsächlich kaum von solchen Zählern profitieren [12].
Dennoch werden sich IoT-Verbraucheranwendungen im Vergleich zu solchen für Unternehmen oder den öffentlichen Sektor als weniger notwendig erweisen. [13] Und obgleich das MGI bei der Ausweitung der Kategorie der „Dinge“ auf den Menschen irrt, so hat es Recht, das finanzielle Potential des IoT für Anwender und Gesundheitsdienstleister recht hoch einzuschätzen, etwa hinsichtlich der Überwachung von Sport, „Wohlbefinden“ und so weiter. Das Aufkommen digitaler Therapien, die nicht nur Ihren Puls messen, sondern auch Ihre geistigen Kapazitäten, sind Belege dafür, dass sich der Einsatz des IoT für Endverbrauchergeräte oftmals am Rande des Unsinnigen bewegen wird, auch wenn sich manche Anwendungen als recht vernünftig erweisen könnten.
Aber was sind die eigentlichen Aufgaben des IoT? Das MGI macht viel aus Gesundheits- und Sicherheitssystemen im Bereich der Rohstoffindustrie sowie der Konstruktion und Herstellung und in Städten, und es ist schwierig, dem allzu sehr zu widersprechen. Auf dem Cover des MGI-Berichts wird „Kompatibilität zwischen mehreren IoT-Systemen“ hervorgehoben, ebenso „Gesundheitsversorgungs-Produkte für Verbraucher“, die das Befolgen medizinischer Anweisungen erleichtern, die Kosten der Behandlung chronischer Erkrankungen wie Diabetes reduzieren und die Zahl der Krankenhauseinlieferungen begrenzen. Der McKinsey-Bericht setzt den Schwerpunkt auf das Thema Gesundheit. Seltsamerweise wird darin übermäßig von den Einsparungen geschwärmt, die IoT durch die Nachverfolgung gefälschter Pharmazeutika mit sich bringen könnte.
Voraussagende Instandhaltung
Und doch bietet das MGI etwas Anderes an. Es zeigt auf dem Cover die voraussagende Instandhaltung – also den Schritt von „Reparieren und Ersetzen“ zu „Voraussagen und Verhindern“. In Fabriken, Datenzentren, in der Landwirtschaft und in Krankenhäusern könnte dem Bericht nach eine solche Technologie die Instandhaltungskosten um 10 bis 14 Prozent senken, die Ausfallzeit sogar um bis zu 50 Prozent.
Darüber hinaus könnte IoT-basierte Präventionstechnologie in solchen Umgebungen noch etwas Anderes bewirken. Durch die Verlängerung der Lebenszeit von wichtigen Geräten könnten sich „die Kapitalinvestitionen um drei bis fünf Prozent verringern“. Da haben wir es also: „Durch das Vorwegnehmen künftiger Risiken mit Maschinen kann das IoT potenziell notwendige Investitionskosten verzögern.“
Anders ausgedrückt könnte das IoT durchaus zur Abwärtsdynamik der Investitionskrise beitragen, die die westliche Welt in den letzten Jahren heimgesucht hat. Das Ausmaß dieser Krise ist in Amerika und Großbritannien wohlbekannt. Richten wir für einen Moment unseren Fokus auf Deutschland: Hier ist der Investitionsaufwand üblicherweise recht hoch und seit 2010 ist das IoT – in Deutschland besser bekannt als „Industrie 4.0“ – Gegenstand der Politik. [14] Man betrachte nur das Nettogrundkapital pro Kopf in Deutschland.
1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
148,9 | 168 | 176,3 | 187,7 | 187,4 | 185,9 |
Tabelle 1: Deutsche Kapitalintensität: Nettogrundkapital pro Arbeitnehmer in 1000 Euro [15]
Es wird deutlich, dass nach einer explosionsartigen Investitionswelle infolge der Wiedervereinigung die Gesamtkapitalausstattung der deutschen Wirtschaft in den letzten zehn Jahren um eine kleine, aber signifikante Prozentzahl zurückgegangen ist. Ähnlich verhält es sich beim Nettoanlagenkapital.
1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
165,2 | 140,3 | 138,6 | 48,8 | 41,7 | 66,2 |
Tabelle 2: Deutsches Nettoanlagenkapital in Milliarden [16]
Waren Kapitalanlagen für Jahrzehnte die Stütze der deutschen Wirtschaft, spielen sie heute nicht mehr die Rolle von einst. Diese Tatsache könnte sogar bei Kanzlerin Merkels Entscheidung von 2015 eine Rolle gespielt haben, mehr Arbeitsmigration zuzulassen. Wie dem auch sei: Nun scheinen sich deutsche und andere Industrien auf das IoT zu verlassen, um den Ersatz abgenutzter Bestände aufzuschieben.
Auch das Wunder der voraussagenden Instandhaltung sollte noch einmal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet werden. Die Kosten jährlicher Instandhaltung von Betriebsanlagen liegen üblicherweise bei sechs bis sieben Prozent [17]. Zehn- bis vierzigprozentige Kosteneinsparungen durch voraussagende Instandhaltung werden im besten Falle drei Prozent der Kosten einsparen, die durch das Ersetzen der Investitionsgüter verursacht werden. Das ist es, was IoT-Enthusiasten besonders erfreut: Die Produktivität in der Herstellung nicht durch dramatische Investitionen in Maschinen, Werkzeug, Roboter und dergleichen anheben zu müssen und auch noch bei der Reparatur alter Maschinenanlagen knausern zu können. Wie innovativ!
Operative Optimierung – mehr nicht?
Im Bereich der Fabriken, Datenzentren, Agrarbetriebe und Krankenhäuser sieht das MGI tatsächlich einen größeren jährlichen ökonomischen Einfluss durch „operative Optimierung“ voraus als durch voraussagende Instandhaltung. Inklusive dem „Wert, der durch Kunden und Konsumenten geschaffen wird“ (was auch immer das sein soll), berechnet das MGI zwischen 633 bis 1766 Milliarden US-Dollar durch Optimierung, sowie 240 bis 627 Milliarden US-Dollar durch voraussagende Instandhaltung für das Jahr 2025. Aber wie sehr trägt Operationsoptimierung tatsächlich zur Steigerung der Produktivität bei? Es lohnt sich, die Ausführungen im Bericht zu dieser Sache in Gänze zu zitieren:
„Durch das IoT können Hersteller zu jedem Zeitpunkt einen umfassenden Einblick in den Produktionsprozess bekommen und dabei Anpassungen in Echtzeit vornehmen, um einen ununterbrochenen Produktionsverlauf und unbeschädigte Waren sicherzustellen. Dies bietet die Möglichkeit, den fließenden Prozess zu überwachen und Engpässe sofort zu erkennen. Darüber hinaus wird die Gefahr durch menschliches Fehlverhalten minimiert. General Motors nutzt beispielsweise Sensoren zur Überwachung des Feuchtigkeitsgehalts zwecks Optimierung der Lackierung. Erweisen sich die Bedingungen als ungeeignet, kann dieses Teil an eine andere Stelle der Produktionsstätte verlegt werden. Hierdurch werden Neulackierungen vermieden und die Produktionszeit verbessert. Bei den Lackierern von Harley Davidson wird ähnlich gearbeitet: Die Geschwindigkeit der Ventilation wird automatisch an wechselnde Bedingungen angepasst, um einen perfekten Anstrich sicherzustellen. (…) In der Landwirtschaft rechnen wir damit, dass die IoT-Technologie die Gewinne um bis zu 25 Prozent erhöhen kann. Dies geschieht beispielsweise durch den Gebrauch von Sensorendaten, um eine Pflanzmaschine auf der Grundlage von Informationen über die Bodenkonditionen an einem bestimmten Ort im Feld in genau der richtigen Tiefe arbeiten zu lassen.“
„Dass sich in einzelnen Fällen große Verbesserungen durch IoT-Technologie erzielen lassen, lässt sich kaum bestreiten“
Die beschriebenen Vorteile überzeugen in der Agrarindustrie bei weitem mehr (um 25 Prozent höhere Gewinne) als in der Lackierung von Autos und Motorrädern. Tatsächlich sind die „Produktivitätsauswirkungen durch IT-Innovationen alles andere als konsistent“, weder zeitlich noch räumlich, noch über verschiedene Sektoren hinweg. In diesem Zusammenhang erweist sich der Glaube des MGI, IoT könne die Produktivität in Fabriken, Datenzentren, Farmen und Krankenhäusern um zehn bis 25 Prozent erhöhen, als sehr optimistisch.
Dass sich in einzelnen Fällen große Verbesserungen durch IoT-Technologie erzielen lassen, lässt sich kaum bestreiten. In Rio Tinto im westlichen Australien arbeiten 69 führerlose Lastwagen daran, Eisenerz aus einer Miene zu verfrachten, die von einem Rechenzentrum im 1000 Kilometer entfernten Perth überwacht werden. [18] Ohne Zweifel hat das IoT es geschafft, sowohl die Produktivität als auch die Sicherheit der Arbeiter zu erhöhen – auch wenn letzteres durch den kompletten Verzicht auf Arbeitskräfte im Produktionsprozess zustande kommt.
Im Falle von Rio Tinto konnte durch die Automatisierung der Lastwagen nicht nur der Bestand verkleinert werden, sondern auch (Überraschung!) der Kostenaufwand. Es lohnt zu fragen, ob die Möglichkeiten der IoT-Technologie nicht größer sind: Kann das Internet der Dinge einen eindeutigen Fortschritt in der Produktivität erzielen und kann es dies in allen modernen Volkswirtschaften tun?
Porter selbst gibt sich unbekümmert und optimistisch, was den allgemeinen Effekt von IT auf die Produktivität angeht. Er glaubt, dass Corporate Computing in den 1960ern und 1970ern sowie Corporate Networking, sprich die Ausweitung von Netzwerktechnologie wie dem Internet, in den 1980ern und 1990ern erst „den großen Produktionsschub in den USA ausgelöst haben“. Nun, in einer dritten Welle, könnte der Produktivitätszuwachs durch die IoT-Technik höher als je zuvor sein. Porter ist sich jedoch des Rückgangs in der US-Produktivität scheinbar nicht bewusst. In einem berühmten Dokument, das im Jahr 2012 [19] von der Northwestern-Universität veröffentlicht wurde, konnte Professor Bob Gordon aufzeigen, wie die amerikanische Produktivität seit den 1970ern nicht nur stagniert, sondern sogar zurückgegangen ist. Selbst die Einführung des PCs konnte diesen Rückgang und den Trend nachlassender Produktivität in den 1980ern und frühen 1990ern nicht aufhalten. Erst die Erfindung des Internets im Jahre 1989 und sein Aufgreifen durch ausgewählte IT-Firmen, Einzelhändler und Finanzdienstleister konnte in der zweiten Hälfte der 1990er der Produktivität in den Vereinigten Staaten wieder etwas Aufschwung verleihen.
„Es ist Zeit nötig, um Innovationen im Management und organisatorische Veränderungen zu erzielen und zu implementieren“
Nachdem die Ertragsfähigkeit der Staaten, mit hoher Wahrscheinlichkeit mithilfe von IT, in den Jahren 1996 bis 2004 wiederbelebt werden konnte, kam es in den USA wieder zu einem Rückfall. Europa schien während dieser Periode keine nennenswerte Produktivitätssteigerung durch IT erfahren zu haben. Der britische Ökonom Phil Mullan attestierte der internationalen Wirtschaft sogar, dass „die Produktivität insgesamt nicht mehr wächst, und das nicht erst seit dem Finanzcrash von 2008, sondern an den meisten Orten seit den frühen 2000ern oder schon davor. Das führte zu Diskussionen über das Rätsel der Produktivitätskrise in der gesamten westlichen Welt.“
Da verwundert es nicht, dass das MGI mit einer ambivalenten Rhetorik über den Produktivitätseinfluss von IoT spricht. So beklagt es: „Organisationen, die sich der IoT-Technologie bedienen, benötigen bessere Mittel und Methoden zur Extraktion von Erkenntnissen und Informationen aus den IoT-Datensätzen, von denen die meisten heute nicht genutzt werden. Es wird dauern, bis Unternehmen Systeme entwickeln, die in der Lage sind, den Wert von IoT zu maximieren und darüber hinaus ist Zeit nötig, um Innovationen im Management und organisatorische Veränderungen zu erzielen und zu implementieren.“
Für eine Firma ist es ein Haufen Arbeit, IoT in seine traditionellen Anlagen zu integrieren. Ein Beispiel wären Bohrinseln mit bis zu 30.000 Sensoren, von deren erfassten Daten laut MGI im Moment nur ein Prozent ausgewertet werden können. Eine gemeinsame Plattform zu entwerfen, die allen beteiligten Firmen zugänglich ist, stellt eine noch größere Aufgabe dar. Selbst auf einem so begrenzten Gebiet variieren die Möglichkeiten stark. Ist die IoT-Technologie erst einmal in einem größeren Komplex, wie einer Stadt beispielsweise, installiert, so sieht das MGI berechtigterweise immer noch das Problem der Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen. Wie schwierig wird es dann etwa in Städten sein, Daten von verschiedenen Anbietern und Industrien zu integrieren und sie nutzbar zu machen?
Alles in allem wird die Operationsoptimierung nicht zu Quantensprüngen innerhalb der Produktionsleistung führen. Nicht selten stellt sich „Optimierung“ als einfache Verwertung des Bestands oder Kürzung des Inventars heraus. Folglich sind die Produktivitätssteigerungen des Internets der Dinge sehr variabel. Aus diesem Grund werden IoT-Anwender mit höherer Wahrscheinlichkeit die Kosten scheuen, um die ganzen Daten nutzbar zu machen.
Eine neue Ära des Wettbewerbs?
Sieht man sich verschiedene Sektoren genauer an, so ist man gewillt, dem MGI zuzustimmen, dass es vor allem Fabriken, Datenzentren, Agrarbetriebe und Krankenhäuser sind, die durch das IoT die größten Gewinne erzielen werden. Darauf folgen an zweiter Stelle Städte, die eine politisch korrektere Agenda verfolgen als die Industrie – man denke nur an Themen wie öffentliche Sicherheit und Gesundheit, Verkehrskontrolle, Management von Ressourcen und ähnliches. Das MGI scheint nicht zu realisieren, dass sogenannte „smarte Städte“ Gegenstand heftiger Kritik sind und das selbst bei ihren Befürwortern [20].
In anderen Bereichen, wie der Rohstoffindustrie, dem Einzelhandel oder dem Transportwesen, gibt es, so glaubt das MGI, hohe Gewinne zu erzielen. Sollte dieser Fall eintreten, so wird das IoT, ganz nach Gangart von Amazon, sich als Kraft der Deflation erweisen. Und doch sind weder Produktivität noch Deflation Themen, die die IoT-Experten bislang umtreiben. Trotz alledem hält das MGI starr an seiner Überzeug fest, das IoT werde ein Antrieb für neue Geschäftsmodelle sein und den Wettbewerb fundamental verändern:
„Durch die Möglichkeit, Maschinen auf den Kundenstandorten zu überwachen, können industrielle Hersteller sich vom Verkauf von Kapitalgütern auf den Verkauf ihrer Produkte als Dienstleistungen verlagern. Sensordaten werden dem Hersteller mitteilen können, wie sehr die Maschine genutzt wird und ihm so die Möglichkeit geben, einen Preis für das tatsächliche Benutzen der Maschine zu berechnen. Dienstleistung und Instandhaltung könnten in Stundenraten abgerechnet werden. Dem Service könnten so auch periodische Upgrades (Software-Downloads beispielsweise) beigelegt werden. Durch diesen Ansatz könnten Anbieter eine intimere Bindung zu Kunden bekommen, die für die Konkurrenz nur schwer zu durchtrennen wäre.“
Ähnliches möchte uns Porter erzählen, der behauptet, das Internet der Dinge habe eine „neue Ära“ des Wettbewerbs „entfesselt“ (ein Wort, das man nie recht dingfest machen kann). Es werde die Grenzen, nicht nur zwischen Unternehmen, sondern zwischen ganzen Industriezweigen, fundamental verändern. Laut Porter müssen sich Firmen wegen des IoT zehn neuen strategischen Herausforderungen stellen. Zum Beispiel: Was soll in smarte Produkte gesteckt werden, was in die Cloud? Sollte man IoT-Kapazitäten kaufen bzw. erstellen? Welche Daten sollten erfasst, welche verkauft werden? Soll man auf Distributionskanäle setzen oder die Produkte direkt verkaufen? Und sollte das Angebot des Unternehmens erweitert werden?
Das alles klingt ganz bezaubernd und die Entscheidungen sind auch höchst strategisch. Doch die Besessenheit von neuen Geschäftsmodellen – verschiedene Arten, an das Geld der Kunden heranzukommen – hat eine lange und fragwürdige Geschichte [21]. Überoptimistische Prognosen zu IT und wie sie die Grenzen des Wettbewerbs neu kartieren wird, sind ebenfalls ein alter Hut.
„China und Indien werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Produktivitätsgewinne durch IoT erzielen als der Westen, weil sie es von Anfang an einsetzen können“
Im Jahr 1992 publizierten William Davidow and Michael Malone einen Bestseller zum Thema Management in den USA, „The Virtual Corporation“. Sie argumentierten, Firmen könnten von nun an IT benutzen, um Ressourcen von außerhalb hinzuzuziehen und somit größer erscheinen, als sie es eigentlich sind [22]. In Wirklichkeit war das virtuelle Unternehmen nicht häufig anzutreffen. IT hat mit Sicherheit dazu beigetragen, Phänomene wie Globalisierung, Outsourcing und sogar Teamwork voranzutreiben, erfunden hat sie diese allerdings nicht. Wir können davon ausgehen, dass China den Wettbewerb zwischen amerikanischen Unternehmen mehr befeuert hat und dies noch weiter tun wird, als es das IoT je könnte.
Es ist noch gar nicht lange her, da wurde Mobiltelefonen das Schlüsselpotential zugeschrieben, osteuropäische und afrikanische Volkswirtschaften zu verändern und den arabischen Frühling voranzutreiben. Heute stürzen sich die Medien auf vernetzte Kochtöpfe – realweltliche Installationen im Produktionsbereich wirken häufig noch recht primitiv. Internetgurus ziehen nichtsdestotrotz ihre Kreise um den Gedanken, diese IT-Welle verändere mit Sicherheit alles.
Die Realität zeichnet ein eher nüchternes Bild. China (in Fabriken) und Indien (in der Logistik) werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Produktivitätsgewinne durch IoT erzielen als der Westen, weil sie es von Anfang an einsetzen können. Das MGI fügt hinzu, dass Länder, die reich an Öl und Gas sind, wobei diese zu den wichtigen Early Adopters in Sachen IoT gehören, wohl auch in Zukunft am meisten davon profitieren werden. Das IoT wird trotzdem nicht die Wertschöpfung revolutionieren, ebenso wenig, wie es 3D-Drucker, Roboter, Drohnen oder virtuelle Realitäten tun werden.
Richtige Prioritätensetzung
Für IT-Anbieter, Cyber-Sicherheitsfreaks und Computerexperten ist das Internet der Dinge zum Gipfel des Internets an sich geworden – und nicht einfach eine nützliche Applikation. Nicht nur Wipro in Indien oder Huawei in China, sondern auch amerikanische Unternehmen wie Amazon Web Services, At&T, Cisco, Facebook, GE, Google, HP, IBM, Intel, Microsoft, Oracle und Qualcomm setzen viel auf IoT. Große deutsche Firmen wie Robert Bosch [23] und SAP [24] tun es ihnen gleich.
Das Problem hierbei ist nicht, dass die Industrie sich mal wieder bemüht, der nächsten Zeit- und Geldverschwendung in Sachen IT hinterherzujagen. Die Problematik liegt viel eher darin, dass Experten Elektronen und Gegenstände an die Spitze ihrer Prioritätenliste setzen und somit dazu neigen, die Menschheit und ihre kreativen Kräfte zu unterschätzen. Vier breite Anwendungsmöglichkeiten des Internets zeigen seine humanistischen und weniger humanistischen Aspekte auf:
- Das digitale Ich: Daten über uns selbst zu sammeln, von Selfies über Gesundheitsupdates bis hin zu elektronischen Tagebüchern, hat nicht viel mit dem IoT zu tun. Auch wenn es tatsächlich einige medizinische Vorzüge haben könnte, scheint hier eher eine narzisstische Ader des Menschen zu pochen.
- Das Internet der Dinge in Häusern und Autos: Beim Kochen, Wäschewaschen, dem Personentransport und eventuell sogar in der Kinderbetreuung könnte das IoT Familien Zeit und Geld einsparen.
- Industrie 4.0: Das industrielle Internet der Dinge ist zu einem eigenen Begriff geworden [25]. In der Praxis kann es, wie wir gesehen haben, unter den richtigen Umständen die Produktivität erhöhen. „Industriell“ bedeutet in diesem Zusammenhang alles – auch Dienstleistungen –, was in großem Ausmaß geliefert wird.
- Das Internet der Gedanken (Internet of Minds, IoM): Durch das Internet der Dinge könnten die kreativsten Köpfe der Welt Ideen austauschen und testen und somit besser und schneller Durchbrüche und Innovationen erzielen.
Diese Auflistung ist nicht vollständig, aber sie zeigt einige urbane Anwendungen des Internets der Dinge auf. Wichtig sind vor allem Punkt zwei bis vier sowie weniger selbstverliebte und vernünftigere Aspekte des ersten Punktes. Dieses Schema zeigt vor allem, wie IoM in Zukunft aussehen mag. Die Entdeckung und Bestätigung von Gravitationswellen im Jahr 2016 ist größtenteils der Zusammenarbeit vieler verschiedener Wissenschaftler aus der Kollaboration des Laser Interferometer Gravitationswellen Observatorium (LIGO) zu verdanken. Es ist bis dato einer der größten Erfolge des Internets der Dinge.
Was gibt es über diese vier Anwendungsmöglichkeiten hinaus? Zu diesem Zeitpunkt sortiert der Kapitalismus seine Prioritäten in der falschen Reihenfolge. Das heißt, Punkt eins erfährt die meiste Zuwendung, während Punkt zwei bis vier als immer weniger wichtig angesehen werden. Das ist äußerst bedauernswert.
Um das IoM voranzutreiben, sollte das Word Wide Web wieder dahin zurückkehren, wofür es einst vorgesehen war. Tim Berners-Lee beschrieb 1989 diese Vision während seiner Zeit in der Europäischen Organisation für Nuklearforschung (CERN), die im Begriff war, den Großen Hadronen-Speicherring zu bauen – „die größte Maschine der Welt“ [26]. Ist eine Abschweifung zu jener Vision ein reiner Fall von Nostalgie? Amazon Prime oder Netflix hat Berners-Lee jedenfalls nie erwähnt. Es geht auch nicht darum, einfach nur seine Vision immer wieder runterzuleiern, sondern zu verstehen, dass diese noch nicht vollkommen in Erfüllung gegangen ist.
1989 gab Berners-Lee seinem Boss einen Entwurf über das „Management von grundsätzlichen Informationen über Beschleuniger und Experimente im CERN“. [27] Darin beklagte er die hohe Fluktuation von Arbeitspersonal im CERN: „Wenn die typische Aufenthaltsdauer nur zwei Jahre beträgt, geht ständig Wissen verloren. Die Einführung von neuem Personal erfordert einen großen Teil ihrer Zeit und der Zeit anderer, bevor die neuen Mitarbeiter überhaupt wissen, was vor sich geht. Technische Details früherer Projekte gehen manchmal für immer verloren oder können nur durch aufwändige Detektivarbeit im Notfall rekonstruiert werden. Oftmals ist die relevante Information irgendwo aufgezeichnet und kann nur nicht gefunden werden.“
Berners-Lees Lösung hierfür war ein verteiltes Hypertextsystem. Ohne ihn gäbe es heute keinen Großen Hadronen-Speicherring, der subatomare Partikel untersucht und an den Grenzen des wissenschaftlichen Wissens operiert. [28] In seiner ursprünglichen Phase verband das Internet Köpfe – menschliche Wesen, die Forschung betreiben, und nicht Dinge. Die Idee war, dass man Wissen teilen und somit tiefgründiger machen kann.
Das ist der Geist, der wieder aufgegriffen werden muss. Die Anwendungsmöglichkeiten für Konsumenten, Punkte eins und zwei, sind in Ordnung, aber wir dürfen es uns selbst nicht erlauben, uns vom Internet der glänzenden Dinge ablenken zu lassen. Im Gegensatz dazu können wir mit dem IoM Forscher verschiedenster Disziplinen miteinander in Verbindung setzen und Daten austauschen – von photoelektrischen Panels bis hin zu Therapiemöglichkeiten gegen Krebs.
„Dinge hingegen sind nicht in der Lage, etwas zu wissen. Nur der menschliche Verstand ist das“
Die Astronomie hat beispielsweise durchaus Gewinne damit erzielen können, der Öffentlichkeit Einblick in ihre Forschung zu gewähren [29]. Was steht für das Crowd-Sourcing als nächstes an? Ausschau halten sollte man sowohl nach Entschlüsselungen antiker Sprachen [30] als auch nach Archäologie durch Satelliten [31].
Man muss jedoch anmerken, dass die Bemühungen in Sachen Crowd-Sourcing und Wissensteilung nicht mal annähernd dort sind, wo sie sein könnten. Unterfangen, wie kürzlich das von über 30 Organisationen, Wissen über das Zika-Virus zu teilen, sind nur kleine Schritte in die richtige Richtung [32]. Mit einem echten IoM könnten Forscher, Wissenschaftler sowie die Öffentlichkeit unabhängig von Herkunft oder Fachbereich eine Arbeitsverdopplung vermeiden und die Vorzüge des menschlichen Geistes bei einer kollektiven Aktivität nutzen.
Dinge hingegen sind nicht in der Lage, etwas zu wissen. Nur der menschliche Verstand ist das. Sicher müsste auch in die Forschung, die Teil des IoM ist, investiert werden, und zwar sowohl zu seinem eigenen Wohl als auch in der Hoffnung, dass die ioM-Forschung manchmal einen Beitrag zu Innovationen leisten kann, die die Welt verbessern.
Zu den Innovationen, die das IoM hervorbringen mag, könnte man eine Lösung des großen Problems zählen: sein Potenzial, ob real oder im Moment eher eingebildet, die Vorteile für die Produktivität zu liefern, die die Welt so dringend braucht.
Dieser Artikel ist zuerst in der Novo-Printausgabe Nr. 120 – I/2016 erschienen.
Referenzen
Good luck to the #farmers on their march today!
I probably don't need to tell you to wrap up warm. But please remember that no part of the UK's green agenda is your friend. All of it is intended to deprive you of your livelihood, one way or another. That is its design.
Brilliant piece by @danielbenami. RECOMMENDED
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Barry Marshall – showed that the bacterium Helicobacter pylori is the cause of most peptic ulcers, reversing decades of medical doctrine holding that ulcers were caused by stress, spicy foods, and too much acid
N Joseph Woodland – co-inventor of the barcode
Jocelyn Bell Burnell – she discovered the first radio pulsars
John Tyndall – the man who worked out why the sky was blue
Rosalind Franklin co-discovered the structure of DNA, with Crick and Watson
Rosalyn Sussman Yallow – development of radioimmunoassay (RIA), a method of quantifying minute amounts of biological substances in the body
Jonas Salk – discovery and development of the first successful polio vaccine
John Waterlow – discovered that lack of body potassium causes altitude sickness. First experiment: on himself
Werner Forssmann – the first man to insert a catheter into a human heart: his own
Bruce Bayer – scientist with Kodak whose invention of a colour filter array enabled digital imaging sensors to capture colour
Yuri Gagarin – first man in space. My piece of fandom: http://www.spiked-online.com/newsite/article/10421
Sir Godfrey Hounsfield – inventor, with Robert Ledley, of the CAT scanner
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George Devol – 'father of robotics’ who helped to revolutionise carmaking
Thomas Tuohy – Windscale manager who doused the flames of the 1957 fire
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